Anfang der 1980er besuchten wir zum ersten mal Barcelona. Eine Freundin arbeitete dort als Au-Pair. Als Fast-Einheimische zeigte sie uns ihre Lieblingsteile der Stadt.
Sehr gerne besuchen wir seitdem immer mal wieder diese tolle Stadt. Seit der Olympiade 1992 hat Barcelona einen gepflegten langen Stadtstrand, der zugleich Flaniermeile ist und von Einheimischen wie Besuchern angenommen wird. Die gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz macht es auch einfach. Am Wochenende mischen sich fein gemachte ältere Herrschaften mit Familien mit Kindern, jungen Leuten mit Sportgeräten im Gepäck, Hundebesitzern und vielen Touristen in den Bussen.
Diesmal logierten wir im Grand Marina Hotel, direkt im Hafen gelegen, mit Blick auf die Stadt, das Kreuzfahrt-Terminal und den Hafen – ein Traum! Wir wollten uns hauptsächlich mit dem Thema Gaudí beschäftigen. Wir besuchten jedoch als erstes die Boqueria an der Rambla. Der überdachte Markt bietet frische lokale Produkte in Hülle und Fülle und viele Möglichkeiten, sich Kleinigkeiten zum Essen zum Mitnehmen zu kaufen oder an einem der vielen kleinen Stände direkt zu verspeisen. Zum Schutz vor (Taschen-)Dieben patrouliert inzwischen Security Personal.
Anschließend ließen wir uns durch die Gassen des gothischen Viertels treiben, schauten uns die Kathedrale an und machten ein paar Einkäufe – die vielen kleinen Shops und Cafés sind zu verlockend.
Am Hafen entlang gingen wir zurück zum Hotel. Im Yachthafen lag die „Dilbar“, eine der größten Privatyachten der Welt. Das Einkaufszentrum Maremagnum lag auch noch auf unserem Heimweg, hier legten wir auf der schönen Terrasse nochmal eine Pause ein und beobachteten die Rangiermanöver der einlaufenden Fähre.
In diesem Viertel gibt es in der Straße Carrer de Josep Anselm Clavé ein paar nette kleine Restaurants. Uns hat das „Gurú“ besonders gefallen, das Essen ist hervorragend, die Bedienung sehr aufmerksam und die Stimmung klasse – wir hatten Glück, es gab sogar Livemusik.
Am nächsten Morgen war es regnerisch, so dass wir beschlossen, zunächst das Gaudí Museum zu besichtigen. Hier konnten wir eine Kombikarte für das Museum und das Casa Battló erwerben, was uns später die Warteschlange erspart hat. Das Gaudí Museum zeigt die Lebensstationen Antoni Gaudís und verschafft so einen Überblick über seine Werke.
Fast nebenan befindet sich der Mercado Santa Caterina, wo wir sehr gut gegessen haben. Anschließend fuhren wir zum Passeig de Gràcia, zur Casa Battló und besichtigten das Haus, den Garten und die Dachterrasse. Obwohl es sehr voll war konnte man sich alles in Ruhe anschauen, dank Audioguides im eigenen Tempo.
Den Abend ließen wir mit Blick von unserem Balkon ausklingen.
Am nächsten Morgen erwartete uns strahlend blauer Himmel. Wir hatten online Eintrittskarten für die Besichtigung der Sagrada Familia reserviert, mussten wegen des frühen Termins das Frühstück ausfallen lassen und machten uns auf den Weg. Zunächst gingen wir zu dem kleinen See, von dem aus viele der Fotos, die im Netz kursieren, gemacht werden. Hier tummelten sich schon jede Menge mit Selfie-Sticks bewaffnete Besucher und es war schwierig in die erste Reihe zu kommen und keinen posierenden Menschen abzulichten. Das ist inzwischen bei allen bekannten Sehenswürdigkeiten das gleiche Bild.
Die Kathedrale selbst ist umwerfend und in jedem Fall einen Besuch wert. Zwar sind auch hier sind sehr viele Menschen unterwegs, aber der Anblick dieser genialen Strukturen ist beeindruckend. Per Audioguide haben wir auch wieder die Besichtigung ausgiebig genießen können.
Nur ein paar U-Bahn Stationen weiter befindet sich Sant Pau, das ehemalige Krankenhaus im katalonischen Jugenstil (Modernisme), ein Unesco Weltkulturerbe. Hier war es erstaunlich ruhig, nur wenige Besucher verteilten sich auf dem Gelände.
Nach einem kleinen Mittagessen gleich gegenüber des Eingangs machten wir uns auf den Weg zum Park Güell – wir wollten das tolle Wetter ausnutzen. Hier blühten im Februar schon die Mimosen und wir genossen den warmen Nachmittag im Park und die Ausblicke über Barcelona bis zum Mittelmeer. Durch den großen Andrang war der Zugang teilweise limitiert. Der große Terrassenplatz wird immer nur für eine begrenzte Anzahl Besucher freigegeben und für den zahlungspflichtigen Bereich im unteren Bereich am Eingang gab es für diesen Tag gar keine Eintrittskarten mehr. Wenn man diesen Bereich, die sogenannte Monumental Zone, besichtigen möchte, sollte man dann besser nicht erst nachmittags eintreffen. Und es lohnt sich absolut, denn hier ist der Brunnen mit dem Drachen, die bunte Mosaikbank und die Markthalle mit ihren vielen Säulen und der Mosaikdecke, was wir von früheren Besuchen bereits kannten.
Unser Rückflug ging erst Sonntag nachmittags, so dass wir den Morgen noch für eine Tour zum Strand nutzen konnten. Unterwegs schauten wir uns den Parc de la Ciutadella an und liefen weiter zum Strand. Am Yachthafen gibt es eine ganze Reihe große Restaurants, die ab 12 Uhr Essen servieren und sich um die Mittagszeit schlagartig füllten.
Es gibt noch viele andere Orte in Barcelona, die wir uns bei einem nächsten Besuch ansehen möchten – hoffentlich bald 🙂
Barcelona gilt als eine der meistbesuchten Städte Europas und hat (ebenso wie Venedig und andere Orte) große Probleme mit den stetig steigenden hohen Besucherzahlen. Noch gibt es jedoch Vergünstigungen: mit der Barcelona-Card erhält man freie Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und freie oder ermäßigte Eintritte zu einigen Sehenswürdigkeiten.