Eine der spektakulärsten Landschaften fanden wir auf unserem Roadtrip im „Petrified Forest Nationalpark“ in Arizona mit der „Painted Desert“.
Hierbei handelt es sich zum einen um einen versteinerten Wald mit unzähligen Fossilien und zum anderen um eine „bemalte Wüste“, die durch Erosion entstand und im nördlichen Teil des Nationalparks liegt. Das Gebiet gehört zum Colorado Plateau und liegt über 1800 m hoch. Die Bedingungen sind daher extrem: die Temperaturen reichen von Frost bis knapp 40°C , durch die Höhenlage ist die UV-Strahlung hoch und im Sommer gibt es regelmäßig schwere Gewitter. Sonnencreme und Wasser sollte man unbedingt dabei haben. Wie in den meisten anderen Nationalparks in den USA gibt es jedoch auch hier die Möglichkeit, in ein Restaurant einzukehren, sich zu verpflegen und mit Wasser zu versorgen und sogar eine Tankstelle ist vorhanden.
Wir besuchten zunächst das Painted Desert Visitor Zentrum, schauten nach aktuellen Infos und holten uns die nützliche Parkbroschüre.
Die bestens ausgebaute Rundstraße führt durch den Petrified Forest und die Painted Desert, mit vielen Haltepunkten an den schönsten Stellen. Es gibt auch einige angelegte Wanderwege. Leider hatten wir für Wanderungen keine Zeit, aber wir genossen den Rundweg mit seinen weiten Ausblicken.
Eine historische Stätte ist das Painted Desert Inn, das als „National Historic Landmark“ eingestuft ist. Ursprünglich aus versteinertem Holz erbaut, dann im Adobe Stil renoviert, passt es sich perfekt der Umgebung an und ist heute ein Museum. Die Ausblicke sind fantastisch.
Der Park steht seit mehr als 100 Jahren unter Schutz und soll noch erweitert werden. Das farbenfrohe versteinerte Holz wird durch Polieren zu wunderschönen und begehrten Stücken. Handwerker und Künstler stellen von Schmuck bis zu Möbeln viele einzigartige Objekte her. Im Park selbst ist jegliches Mitnehmen von Versteinerungen strengstens verboten. Es wird streng kontrolliert und Verstöße werden mit hohen Geldstrafen geahndet. In der Umgebung gibt es mehrere Händler, die legal abgebautes versteinertes Holz und Produkte daraus verkaufen. Auch in den Besucherzentren im Park werden legale Souvenirs verkauft.
Quer durch den Park führte einst die legendäre Route 66. Heute wird sie von einer Brücke überquert. In der Nähe der Kreuzung mit der Parkstraße steht ein passendes Auto: ein Studebaker von 1932 an dem der Zahn der Zeit nagt.
Im Park findet man an mehreren Stellen alte Felsenzeichnungen und Einritzungen: die Petroglyphen. Ein Felsengebiet ist derart übersät mit Petroglyphen, dass es den Namen „Newspaper Rock“ (Zeitungsfelsen) erhielt.
Ganz in der Nähe liegen Ruinen eines Dorfes. Der „Puerco Pueblo“ wurde im 11. Jahrhundert gegründet und zeitweise haben etwa 200 Menschen dort gelebt. Das Wasser des Puerco Flusses ermöglichte Landwirtschaft bis ein Klimawandel im 13. Jahrhundert die Bewohner vertrieb. Heute erzählen nur noch Funde wie Sandsteinziegel, Steinwerkzeuge und die Petroglyphen vom Leben dieses alten Volkes.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die 34 Meter lange Agate Bridge, die von einem versteinerten Baumstamm gebildet wird. Der Baum wuchs in dem vor über 200 Millionen Jahren hier bestehenden subtropischen Wald, geriet nach seinem Absterben in einen Fluss und wurde von Sedimenten bedeckt. Vulkanasche brachte Silica (Siliciumdioxid) in das Grundwasser, das mit dem Stamm reagierte und ihn langsam zu Quartz kristallisieren ließ. Der versteinerte Holzstamm überstand die Erosion, die den weichen Sandstein unter ihm wegtrug. So entstand eine Brücke. Auch sie ist nicht von Bestand und wird eines Tages, trotz Unterstützung durch Beton, verschwunden sein.
Das Rainbow Forest Museum und Visitor Center zeigt anschaulich und mit vielen Exponaten die Erdgeschichte dieser Region und die Enstehung der Versteinerungen aus den einst dort lebenden Pflanzen und Tieren.
In der Nähe liegt der Stop „Giant Logs“. Hier, ganz im Süden des Parks, ist die größte Ansammlung von versteinertem Holz zu finden.
Diese farbenprächtigen Relikte aus Urzeiten haben uns fasziniert. Wir konnten nicht widerstehen und haben in einem Shop in Holbrook eine polierte Scheibe versteinertes Holz gekauft. In Holbrook steht übrigens das beliebte Wigwam-Motel. Die Betreiber sind schon recht betagt, führen das Motel aber weiter wie in alten Zeiten. Ein Einheimischer erzählte uns, dass es schwierig sei, einen Nachfolger zu finden. Hoffentlich bleibt es erhalten!
Mehr Info zum Petrified Forest Nationalpark Arizona: https://www.nps.gov/pefo