Dhau-Tour zum Bazaruto Archipel

Der Bazaruto Archipel war der erste „National Marine Park“ in Mosambik. Nur hier leben die selten gewordenen Dugongs (Seekühe) an der Küste Ostafrikas.

Die 5 Hauptinseln sind Bazaruto, Benguerra, Magaruque, Santa Carolina and Bangue, auf denen in 7 Dörfern wenige Einheimische leben und sich  einige Luxus Resorts befinden.

Der Bazaruto Archipel wird als Top Destination angesehen und das zu Recht. Vielfältiges kulturelles Erbe mit afrikanischen, indischen und arabischen Einflüssen und die einzigartige geschützte Natur des Archipels mit seinen sauberen türkisfarbenen Gewässern, einsamen weißen Stränden, den subtopischen Wäldern und vielfältigen Ökosystemen – man fühlt sich fast ins Paradies versetzt.

Die Inseln sind auf dem Luft- und Seeweg zu erreichen. Ich buchte eine Tagestour mit einem traditionellen Segelboot, einer Dhau. Los ging es nach dem Frühstück und sobald wir abgelegt hatten, fing die Crew sofort mit den Vorbereitungen für das Mittagessen an. Mitten im Boot war ein Holzkasten mit einer dicken Sandschicht, in dem auf offenem Feuer gekocht wurde – zunächst Kaffee und Tee. Außerdem gab es noch Wasser und Säfte.

Wir fuhren per Motor und ich war froh, dass es nur wenig Wellengang gab. Die Farbschattierungen des Meeres sind traumhaft. Der Kontrast zu den Inseln mit den hellen Sandstränden ist malerisch. Unser erster Halt war das sogenannte „Aquarium“ am „Two Mile Reef“ zwischen Bazaruto and Benguerra. Dieses von dem Korallenriff geschützte natürliche Aquarium ist ein erstklassiges Tauch- und Schnorchel-Revier. An Bord der Dhau war Schnorchelausrüstung für die Gäste vorhanden (Taucherbrillen mit Schnorcheln, Wasserschuhe und Flossen in verschiedenen Größen) und so konnten wir abwechselnd den Korallengarten erkunden.

Das glasklare Wasser ermöglichte eine hohe Sichtweite, die Wasssertemperatur war sehr angenehm und die vielen bunten tropischen Fische, Schildkröten und Mantas einfach toll. Unser Kapitän hatte uns übrigens beruhigt, dass bei dem derzeitigen niedrigen Wasserstand keine Haie in das Riff kommen würden – sehr beruhigend. Überhaupt war der Kapitän Dominic eine Quelle von interessanten Geschichten und Insiderwissen. Kommerzielles Fischen ist hier übrigens verboten.

Nach dem Schnorcheln ging es weiter nach Bazaruto, der Insel die man schon von weitem sieht, da sie von einer 100 Meter hohen Sanddüne dominiert wird, die wir besteigen wollten. Zunächst empfingen uns die Nationalpark-Ranger und kassierten die Nationalparkgebühr von Dominic. Auf Anraten von Dominic trugen wir die noch nassen Wasserschuhe, die zur Schnorchelausrüstung gehörten, da der Sand so heiß wird, dass man sich barfuß die Füße verbrennt. Er hatte Recht!

Inzwischen war Mittagszeit und entsprechend heiß brannte die Sonne. Von der Düne bot sich ein umwerfender Ausblick in alle Richtungen und die Farben des Wassers in allen erdenklichen Blau- und Türkistönen sind faszinierend. Unser Boot war inzwischen auf der anderen Seite der Insel vor Anker gegangen und dort gingen wir wieder an Bord und es gab das Mittagessen, das die Crew zubereitet hatte: Gegrillter Fisch, gekochte Krebse, Ragout, Salate, Reis, Obst, Brot – es war köstlich. Danach planschten wir noch ein wenig im warmen Wasser, bis Dominic alle zur Rückfahrt zurück ins Boot rief.

Die Rückfahrt war wieder ruhig und am späten Nachmittag kamen wir in Vilankulo an. Dort gibt es übrigens keinen Pier oder ähnliches: man verlässt das Boot über eine Leiter und watet durch das hüfthohe Wasser zum Ufer.

Das Boot hatte sicher schon einige Jahre auf dem Buckel und hier und da hätte es ein paar Reparaturen nötig gehabt. Der Motor lief jedoch einwandfrei, das Schnorchelequipent war in einem guten Zustand, die Crew war professionell, freundlich und hat lecker gekocht – insgesamt war es ein tolles Erlebnis.

Der Preis von 85 USD beinhaltete die Tagestour mit Verpflegung (Essen und Getränke), Benutzung der Schnorchelausrüstung und Eintrittsgeld in den Nationalpark.